1.) „Im Feuer“ (April/Mai 2019 )
Diese Bilder entstanden aus einer Notwendigkeit heraus zur Stressbewältigung. Es ging um mich, genauso wie um Menschen im Allgemeinen, die sich freiwillig ins Feuer legen und verbrennen. Ausbrennen in der Arbeitswelt.
In den letzten Tagen vor Ostern, im April 2019 kam eine ordentliche Wut in mir hoch, weil mir bewusst geworden war, was der Stress mit und aus mir macht. Dieses Gezerre an mir in der Arbeit, die auf mich herabstürzten und die mittlerweile bedenklichen Folgen daraus, der Druck auf der Brust, Atemnot, Herzrasen und Herzschmerzen, machte einen anderen Menschen aus mir. Das wollte ich nicht mehr.
Nicht nur der kreative Funke litt, die Lebensfreude, das „Ausspinnen“, das in mir eine unvergleichliche Verzückung auslöst, sondern auch Menschen, die mir wichtig sind. Menschen, die mir gut tun, Menschen, die mir Nahe sein wollen und denen ich Nahe sein will.
So beschloss ich zu Ostern mit sofortiger Wirkung aus diesem Spiel auszusteigen und Freunde zu bitten, dass sie „Stop“ sagen, wenn der Stresslevel wieder einmal zu hoch ist, dass ich mich nicht mehr liebevoll verhalten kann.
Und ich beschloss, zu malen, ich wollte diese geballte Wut als Mahnmal in eine Bilderserie hinein legen.
Es brodelte gefährlich heftig in mir, ich war außer mir und mir war klar, das ich an diesem erschöpfenden Spiel nicht weiter mitmachen durfte. Mit diesem Gefühl, dieser brennenden Wut und zugleich mein Aufbäumen dagegen, kam ein Bild nach dem anderen hervor, insgesamt fünf und das in einem wahrhaft rasanten Tempo. Ich wusste genau was zu tun war und zugleich hatte ich das Gefühl nicht denken zu müssen. Sie kamen wie von selbst. Sie mussten raus, und das schnell! Zuerst das schmerzhafte Triptychon mit einem sehr geschundenen Menschen in einem Scheiterhaufen, das Bild „Die Reise zu mir“ und „Im Feuer“. Die mit weißer und roter Farbe abgedruckten ausgemergelten Beine und Körper, hineingelegt in einen Scheiterhaufen sprechen Bände.